Ein Gast gab 100 Dollar Trinkgeld - und änderte seine Meinung, als er die Reaktion des Kellners sah

Natürlich sollte man Kellnern ein Trinkgeld geben, insbesondere wenn man mit ihrem Service zufrieden ist. In den USA gilt als allgemeine Faustregel, dass man 15 bis 20 Prozent des Rechnungsbetrages als Trinkgeld geben sollte. Eines Tages beschloss Maurice Green, seinem Kellner sogar 100 Dollar zu geben. Als Green jedoch sah, wie er auf das Trinkgeld reagierte, überlegte er es sich anders.

Green aß gerade in einem Don Pablo's Restaurant in Dallas, Texas, als ihm auffiel, wie fleißig und zuvorkommend der Kellner war, der ihn bediente. Es war ein junger Mann namens Johnny. Leider stellte sich heraus, dass er in finanziellen Schwierigkeiten steckte.

Green fing eine kleine Unterhaltung mit dem Kellner an, weil dieser irgendwie einen niedergeschlagenen Eindruck machte. Er fragte ihn, wie sein Tag denn so sei. Johnny seufzte und gab zu: "Irgendwie nicht leicht." Green war nicht überrascht: "Ich habe das irgendwie gespürt", sagte er.

Es stellte sich heraus, dass Green etwas im Sinn hatte, das Johnnys harten Tag zum Positiven wenden würde. Mehr noch, er wollte dem Kellner helfen, finanziell wieder auf die Beine zu kommen. Also gab ihm Green ein äußerst großzügiges Trinkgeld: ganze 100 Dollar!

Als er Johnny die 100 Dollar überreicht, hört man Green in einem Video des Moments sagen: "Ich möchte dir etwas Gutes tun." Johnny nimmt das Geld und blickt auf den Boden. Es verschlägt ihm die Worte und er scheint mit den Tränen zu kämpfen.

Johnny sammelt sich wieder und erklärt: "Sie haben gerade mein Auto abbezahlt, Sir." Er reibt sich die Augen und steckt das Trinkgeld in seine Servierschürze. Die Frau, die zusammen mit Green hier zu Abend isst, scheint seine Reaktion zu bemerken und sagt "Aah", als der Kellner sich vorbeugt, um Green zum Dank die Hand zu schütteln.

Im selben Video ist auch Greens Erklärung zu hören, warum er Johnny ein so großzügiges Trinkgeld gegeben hat. "Ich möchte dir etwas Gutes tun, weil ich sehe, wie hart du arbeitest. Außerdem sieht man dir an, dass du einen harten Tag hattest. Es ist Gottes Wille, dass ich dich großzügig unterstütze."

Green verrät, dass der Vorschlag eigentlich von der Frau kam, die ihm gegenüber saß. "Eigentlich war es ihre Idee", sagt er und deutet auf seine Begleiterin. "Sie hat gesagt: 'Gib ihm 20 Prozent, und füge eine Null hinzu. Also habe ich gesagt: 'Schätzchen, ich werde es noch besser machen.'"

"Ich habe ihm also die 20 Prozent gegeben und noch 100 Dollar draufgelegt", so Green weiter. "Bleib so, wie du bist. Bleib immer so freundlich, und lasse dich von den Leuten nicht frustrieren, denn die Menschen sind nicht nett. Unsere Familie - die Familie Green - möchte dich segnen. Frohe Weihnachten!"

Noch während Green spricht, wischt sich Johnny verstohlen mit einer Serviette die Augen, scheinbar überwältigt von der unglaublichen Freundlichkeit des Fremden. Zwischen Greens aufmunternden Worten murmelt der Kellner immer wieder leise: "Danke:"

Johnnys Reaktion lässt Green erkennen, dass 100 Dollar einfach nicht genug sind, und er zieht noch mehr Geld heraus. "Weißt du was? Das können wir noch besser machen. Bitte sehr, hier sind noch einmal 100 Dollar, bitte sehr!" Er hält Johnny das Geld hin und wartet darauf, dass er es nimmt.

Nun hält sich der Kellner die Hände vors Gesicht und kann nicht begreifen, was hier gerade passiert. Green wiederholt: "Hier sind noch einmal 100 Dollar für dich", und Johnny nimmt schließlich den Geldschein entgegen. Dann weicht der Kellner zurück und bedeckt wieder sein Gesicht.

Green ist offenbar völlig von der Weihnachtsstimmung ergriffen und will es auch dabei nicht belassen. "Weißt du was?", sagt er noch einmal. "Eigentlich können wir das sogar noch besser, hier sind noch einmal 100 Dollar!" Er zieht einen weiteren Schein aus der Tasche und übergibt ihn dem ungläubigen Kellner.

Johnny steht wie angewurzelt da und vergräbt sein Gesicht in den Händen. "Bitte sehr. Bitte sehr, Sir. Na komm schon!" ruft Green daraufhin aus. Schließlich kommt Johnny näher und nimmt dankbar den letzten Geldschein entgegen. "Das sind 300 Dollar", sagt Green dann. "Du wurdest gerade gesegnet."

"Fröhliche Weihnachten!" fügt Green gut gelaunt hinzu. Johnny bricht in Tränen aus und fällt Green um den Hals. Er bedankt sich bei dem großzügigen Gast mit einer herzlichen Umarmung.

Das Video von dieser rührenden Begegnung wurde später ins Internet hochgeladen. Es ist wenig überraschend, dass das Material schließlich um die Welt ging. Die herzerweichenden Szenen weihnachtlicher Großzügigkeit wurden weltweit millionenfach angesehen.

Viele der Zuschauer haben das Gesehene kommentiert, einige waren sogar zu Tränen gerührt. Wie bei jedem viralen Video gab es natürlich auch Leute, die an den Motiven hinter der Aufnahme zweifelten. Die Mehrheit der Kommentatoren erkannte jedoch, worum es ging.

Die meisten Menschen haben Green für seine Freundlichkeit gegenüber Johnny gelobt. Auf der Website SoShareThis wurde über die Geschichte berichtet, und La'shay Manning aus Atlanta, Georgia, beschreibt ihre Gefühle beim Ansehen des Videos so:

Manning schrieb: "Ich war von dem, was Maurice getan hat, sehr gerührt. Was das Video so schön macht ist das Wissen, dass es immer noch gute Menschen auf der Welt gibt. Menschen können die Herzen anderer auf unerwartete Weise berühren. Das war das schönste Video aller Zeiten."

Green und seine Familie haben sicherlich einen Applaus dafür verdient, dass sie den anstrengenden Tag eines Kellners zum Positiven wenden konnten. Bleibt zu hoffen, dass sich andere ein Beispiel daran nehmen, und sich ihren Mitmenschen gegenüber auf die eine oder andere Weise erkenntlich zeigen, gerade während der Feiertage.

Viele Menschen wie Johnny hoffen darauf, dass sich ihre Lebensumstände verbessern. Cayla Chandara ist eine davon. Sie brauchte zwei Jobs, um über die Runden zu kommen. Eines Tages bekam sie von einem netten Paar 400 Dollar Trinkgeld - und konnte nicht ahnen, dass dies erst der Anfang ihrer Großzügigkeit war.

Cayla Chandara stammt ursprünglich aus Kalifornien. In 2015 zog die junge Frau über den Pazifik nach Hawaii. wo sie eigentlich studieren wollte.

In Hawaii wurde es jedoch bald schwierig für Chandara. Sie hatte Mühe, genug Geld zum Leben zu verdienen und gleichzeitig mit ihrem Studium Schritt zu halten. Also musste sie die Schule aufgeben und stattdessen nur noch arbeiten gehen.

Tatsächlich machte Chandara zwei Kellner-Jobs gleichzeitig, um sich über Wasser zu halten: einen in der Cheesecake Factory und einen weiteren im Noi Thai Cuisine in Honolulu. Und sie stand immer noch vor einem Schuldenberg für ihre Ausbildung.

Meistens verliefen Chandaras Kellnerschichten natürlich ohne Zwischenfälle. Aber einen Arbeitstag in 2017 wird sie nie vergessen, denn an diesem Tag veränderte sich ihr Leben.

Chandara arbeitete gerade in der Noi Thai Cuisine, und so kam sie mit einigen ihrer Gäste ins Gespräch. Das genannte Paar stammte aus Australien, und ehe sie sich versah, schüttete Chandara ihnen ihr Herz aus.

Und wie kam es nun dazu? Das Paar wollte etwas über das echte Leben auf Hawaii erfahren und fragte Chandara, wie sie auf die Insel gekommen sei und wie es ihr bisher gefalle. Die junge Kellnerin erzählte den beiden, dass sie 80 Stunden pro Woche arbeiten müsse, um über die Runden zu kommen.

Sie erzählte ihnen auch, wie sie ihren Traum aufgeben musste. "Ich habe ihnen erzählt, dass ich wegen der Schule hierher gezogen bin. Allerdings hatte ich noch Schulden und konnte nicht weiter zur Schule gehen, weil ich es mir nicht leisten konnte", sagte Chandara gegenüber KHON.

Das Paar hörte Chandara interessiert zu. Dann ging Chandara wieder an die Arbeit und die beiden aßen in Ruhe zu Ende. Die Kellnerin dachte sich nichts weiter bei dieser Begegnung, bis sie ihnen die Rechnung brachte.

Selbstverständlich hatte das Paar seine Rechnung von über 200 Dollar bezahlt, bevor es das Restaurant verließ - doch als Chandara die Quittung näher betrachtete, traute sie ihren Augen nicht. Das großzügige australische Paar hatte ein Trinkgeld von 400 Dollar hinterlassen.

"Es flossen Tränen, und ich konnte es nicht in Worte fassen. Es gab nur Umarmungen", sagte Chandara dem Honolulu Civil Beat. "Ich ging unter Tränen zurück an die Arbeit und alle meine Tische weinten mit mir, als ich ihnen erzählte, was passiert war. Wir haben gemeinsam geweint und uns umarmt. Es war einfach schön."

"Ich fand es einfach so unfassbar großzügig von ihnen. Ich bekomme nie so viel Trinkgeld, also wollte ich mich unbedingt bei ihnen bedanken", sagte die Kellnerin zu KHON2. "Während ihres Abendessens haben sie mir erzählt, wo sie übernachten würden, also bin ich gleich nach meiner Schicht dorthin gelaufen, um zu sehen, ob sie noch da sein würden.

Chandara brachte dem Paar einen Blumenstrauß und eine Karte ins Hotel, womit sie sich bei den beiden bedankte. Die Kellnerin war immer noch außer sich vor Freude und dachte, damit wäre die Angelegenheit erledigt. Was dann geschah, war aber wirklich überwältigend.

Am nächsten Tag kam das Paar wieder ins Restaurant, um Chandara bei der Arbeit zu besuchen. Es schien, als hätten sie einen weiteren Akt der Großzügigkeit in petto: Sie wollten der Kellnerin helfen, ihre Kredite abzubezahlen, damit sie wieder zur Schule gehen konnte.

Zu diesem Zweck boten die beiden an, ihr mehr als 10.000 Dollar zu überweisen. Zunächst lehnte Chandara das Angebot ab, denn es war ihr einfach zu viel. Nach weiteren Gesprächen willigte sie schließlich ein, das Geld von den beiden anzunehmen.

"Ich habe ihnen gesagt, dass sie das nicht für mich tun können, aber sie haben darauf bestanden", sagte sie dem Honolulu Civil Beat. "Sie sagten, wenn sie das jetzt für mich tun würden, dann würde es ihnen selbst genauso gut tun wie mir. Dann haben sie sich um meine laufenden Kredite und Ausstände gekümmert und werden für den Rest des Studiums aufkommen."

Ich sagte: "Auf keinen Fall, Sie müssen das nicht für mich tun. Ich wollte mich wirklich nur bedanken", sagte Chandara gegenüber KTLA. Sie gab zu, dass sie das Ausmaß dessen, was sie getan hatten, noch gar nicht richtig verarbeitet hatte. "Ich habe noch immer nicht das Gefühl, dass es wirklich wahr ist."

Unfassbar, dass das großzügige Paar absolut keine Gegenleistung erwartete. Chandara wollte unbedingt wissen, wie sie sich jemals für ihre Güte revanchieren könne, aber sie sagten ihr einfach: "Sei so gut wie möglich, nimm dir Großes vor, und verfolge deine Ziele." Und genau das gedenkt sie zu tun.

Chandara hofft nun, bald wieder in das Studium der Geisteswissenschaften und der Wirtschaft einsteigen zu können, und sie ist wild entschlossen, zu Ehren des Paares erfolgreich zu sein. "Ich möchte sie stolz machen", sagte sie zu KTLA. "Ich werde diese Chance mit offenem Herzen ergreifen."

Das fremde Paar, das Chandra geholfen hat, möchte lieber anonym bleiben. Die beiden freuen sich, dass sie in der Lage waren, einer jungen Frau eine zweite Chance im Leben zu geben. Und dank ihrer Großherzigkeit kann Chandara hoffentlich alle ihre Träume verwirklichen.