Gerichtspapiere enthüllen, warum Meghan Markles Vater ihre Hochzeit verpasst hat

Für uns Normalsterbliche ist Heiraten schon nervenaufreibend genug, aber für Prinz Harry und Meghan Markle muss es geradezu beängstigend gewesen sein. Millionen von Menschen auf der ganzen Welt verfolgten die Trauung des Paares - auch wenn es laut des Oprah-Interviews eigentlich ihre zweite Hochzeit war... Nur wenige Tage vor der öffentlichen Trauung hatte der Prinz mit etwas anderem zu kämpfen. Oder besser gesagt, mit jemandem anderen: Nämlich mit Meghans Vater Thomas. Dank eines offiziellen Gerichtsdokuments wissen wir mittlerweile nicht nur, warum Meghans Vater den großen Tag geschwänzt hat, sondern kennen auch die privaten Nextnachrichten von Harry, die zu seiner endgültigen Entscheidung führten, nicht zu erscheinen.

Es geht also um den Zeitpunkt. Die genannten Textnachrichten wurden nur wenige Tage, nachdem Harry und Meghan einen vernichtenden Brief an die britische Boulevardpresse geschickt hatten, veröffentlicht. Der Herzog und die Herzogin von Sussex teilten den Redakteuren der "Daily Mail", des "Daily Express", der "Sun" und des "Daily Mirror" mit, dass sie in keiner Weise mehr mit ihnen zusammenarbeiten würden. Darin warf das Paar den Zeitungen auch vor, Berichte zu drucken, die "verzerrt, falsch oder unangemessen invasiv" seien.

Wenn man ihren Brief sorgältig liest, dann sieht man, dass Harry und Meghan nicht gänzlich gegen die Presse sind. Das Paar schrieb nämlich auch, dass die Medien "Licht ins Dunkle bringen können, indem sie Geschichten veröffentlichen, die sonst nicht erzählt würden, für das Richtige eintreten, Macht in Frage stellen und diejenigen, die das System missbrauchen, zur Rechenschaft ziehen." Und die Boulevardzeitungen? Die halten sich nicht an diese Werte - zumindest behaupten das der Herzog und die Herzogin. Sie haben sogar schon eine der britischen Zeitungen verklagt.

Ein Vertreter der königlichen Familie sagte The Guardian: "Diese Art von Geschäftemacherei hat einen echten menschlichen Preis, und dies betrifft alle Bereiche der Gesellschaft. Der Herzog und die Herzogin von Sussex mussten mit ansehen, wie nicht nur das Leben von Bekannten, sondern auch von völlig fremden Menschen aus den Fugen geraten ist, und zwar nur aus dem Grund, dass schlüpfrige Gerüchte die Werbeeinnahmen steigern.

Vielleicht war das der Grund, warum Meghan und Harry beschlossen haben, Großbritannien zu verlassen. Im Januar 2020 schockierte das Paar die Welt, als es bekannt gab, dass es zeitweise in Nordamerika leben würde. Mittlerweile sind sie bekanntermaßen ganz nach Kalifornien gezogen - und haben noch mehr Schlagzeilen gemacht, indem sie ausplauderten, was die königliche Familie hinter verschlossenen Türen offenbar dazu gesagt hat.

Selbst dieser Umzug konnte die britische Presse nicht davon abhalten, weiterhin über jeden Schritt von Harry und Meghan zu berichten. Ein Großteil dieses Dramas um das Paar hat sich aus der Beziehung der Herzogin zu ihrem Vater ergeben. Da sich Thomas Markle Sr. nicht gescheut hat, mit der Presse zu sprechen, kennen wir nun auch seine Meinung über seine Tochter.

Ende der 1970er Jahre lernte Thomas Meghans Mutter, Doria Ragland, kennen. "Ich glaube, er fühlte sich damals von ihren schönen Augen und ihrem Afrolook angezogen und von ihrer gemeinsamen Liebe zu Antiquitäten", sagte Meghan in 2015 in einem Artikel für die Zeitschrift Elle. In 1981 wurden die beiden dann Eltern. Mittlerweile hat sich die Familie allerdings wieder aufgelöst.

Thomas und Doria trennten sich leider wieder, als Meghan gerade sechs Jahre alt war. Auch wenn die zukünftige Schauspielerin nach der Scheidung bei ihrer Mutter wohnte, sah sie ihren Vater, den Beleuchtungsdirektor, noch regelmäßig. In einem Gespräch mit Esquire aus dem Jahr 2013 sagte Meghan: "Zehn Jahre lang war ich jeden Tag nach der Schule am Set von Married... with Children, was ein wirklich lustiger und skurriler Ort für ein kleines Mädchen in einer katholischen Schuluniform war."

Offenbar hat Meghans Vater ihr auch dabei geholfen, sich damit zu identifizieren, dass sie gemischtrassig ist. In ihrem Essay für die Zeitschrift Elle erzählte der Star von einer Begebenheit, als sie von ihrem Englischlehrer aufgefordert wurde, auf einem Volkszählungsformular das Kästchen für Weiße anzukreuzen: "Als ich an diesem Abend nach Hause kam, erzählte ich meinem Vater, was passiert war. Seine Worte bleiben mir für immer im Gedächtnis. 'Wenn das noch einmal passiert, dann zeichnest du eben dein eigenes Kästchen.'"

Nachdem Thomas in 1900 im Lotto gewonnen hatte, half er auch dabei, das Schulgeld für die katholische Highschool seiner Tochter zu bezahlen. Dort auf der Immaculate Heart-Schule in Los Angeles entwickelte Meghan dann auch die Liebe zur Schauspielerei, die ihre frühe Karriere prägen sollte. Ihr Vater half sogar beim Bau der Kulissen für die Theaterstücke der Schule mit.

Die enge Beziehung der beiden wurde damals auf die Probe gestellt, als Meghan wegen ihrer Rolle in der Anwaltsserie Suits Los Angeles verließ und Thomas zeitglich in die mexikanische Stadt Rosarito Beach weiterzog. Sie blieben aber weiterhin in Kontakt, und in 2016 versuchte Meghan angeblich, ihrem Vater finanziell unter die Arme zu greifen, nachdem er für bankrott erklärt worden war.

Bei einem Auftritt in der britischen Fernsehsendung Good Morning Britain im Jahr 2018 verriet Thomas, wie er seinerzeit erfahren hatte, dass seine Tochter mit einem Prinzen liiert ist: "Nun, bei Meghans ersten Anrufen hieß es: 'Daddy, ich habe einen neuen Freund.' Und ich sagte: 'Das freut mich für dich.' Der nächste Anruf lautete: 'Er ist Brite.' Ich sagte ihr: 'Nun, das ist wirklich nett.' Und schließlich hieß es beim dritten Mal: 'Er ist ein Prinz.'"

Thomas nahm offenbar auch kein Blatt vor den Mund als er erzählte, wie er von der Verlobung seiner Tochter erfahren hatte. In der gleichen Fernsehsendung verriet er, dass Harry um Meghans Hand angehalten hatte. Er erzählte es haarklein: "Eigentlich hat Meghan es mir zuerst erzählt. Ein paar Anrufe später kam Harry dann ans Telefon. Sie haben mich gemeinsam angerufen und Harry hat um ihre Hand angehalten."

Thomas erzählte weiter: "Ich sagte zu Harry: 'Du bist ein Gentleman. Versprich mir, dass du nie die Hand gegen meine Tochter erheben wirst. Und natürlich gebe ich dir meine Erlaubnis.'" Der ehemalige Beleuchtungsdirektor musste bald feststellen, dass man als Vater einer zukünftigen Herzogin mit viel Presserummel zu kämpfen hat. In einem Gespräch mit The Mail on Sunday behauptete er einmal, dass Paparazzi eine ganze Woche lang vor seinem Haus kampierten.

Während der Hochzeitsvorbereitungen liefen die Dinge dann noch weiter aus dem Ruder. Thomas wurde in seiner Heimatstadt bei den Vorbereitungen für die Zeremonie abgelichtet. Später stellte sich dann heraus, dass er sich mit einem Paparazzo zusammengetan und die Fotos inszeniert hatte, um von der endlos lauernden Presse 150.000 Dollar zu kassieren. Seinen Plan, zu schnellem Geld zu kommen, bereute er dann schnell.

Als er in einem Telefonat damit konfrontiert worden war, hatte Meghans Vater seinem zukünftigen Schwiegersohn gegenüber zunächst abgestritten, dass er die Fotos inszeniert hatte. Der Royal hatte während des Telefonats weise Worte für ihn. "Harry sagte mir, ich solle niemals zur Presse gehen - das würde nur mit Tränen enden", erklärte Thomas gegenüber der Daily Mail. "Harry sagte: 'Sie werden dich bei lebendigem Leib zerfleischen.' Damit hatte er Recht."

Nicht lange nach dem Paparazzi-Drama tauchten Berichte auf, dass Thomas einen Herzinfarkt erlitten hatte. Folglich erreichten die Spekulationen darüber, ob er bei der Hochzeit seiner Tochter nun dabei sein würde, einen fieberhaften Höhepunkt. Obwohl Thomas offensichtlich zunächst beschloss, der Zeremonie fernzubleiben, um Meghan nicht in Verlegenheit zu bringen, beteuerte er später, dass er sie immer noch gerne zum Altar führen würde.

Die Saga ging weiter, als Thomas enthüllte, dass ein bevorstehender chirurgischer Eingriff an seinem Herzen seine Pläne endgültig zunichte gemacht hatte. Er erzählte Good Morning Britain, dass es ein tränenreiches Telefongespräch mit Meghan und Harry gab, in dem es über seine Abwesenheit ging: "Harry und Meghan waren zwar enttäuscht, aber sie sagten beide: 'Pass auf dich auf. Wir machen uns Sorgen um dich.' Sie betonten, dass das Wichtigste jetzt sei, dass ich wieder gesund werde."

Laut Thomas hätte ihm Harry später gesagt, dass seine Herzprobleme möglicherweise durch sein Engagement rund um die Presse ausgelöst worden wären. Die Antwort des Brautvaters war nach eigenen Angaben: "Vielleicht wäre es besser für euch, wenn ich tot wäre... dann könntet ihr so tun, als wärt ihr traurig." Durch die Spannungen in diesem Gespräch nachdenklich geworden sagte Thomas später zur Daily Mail: "Ich bin Harry nicht böse. Ich bin auch nicht böse auf Meghan. Ich liebe sie beide und wünsche ihnen alles Gute. Aber was den Rest angeht, war es das jetzt. Ich habe genug."

Glücklicherweise schien sich die Angelegenheit ein für alle Mal geklärt zu haben, als Meghan in einer offiziellen Erklärung mitteilte: "Mein Vater wird leider nicht an unserer Hochzeit teilnehmen. Ich habe mich immer um meinen Vater gesorgt und hoffe, dass er den benötigten Freiraum bekommt, um sich auf seine Gesundheit zu konzentrieren. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir mit freundlichen Botschaften großzügig ihre Unterstützung angeboten haben."

Meghan bat nun Prinz Charles, sie zum Altar zu führen - eine Rolle, die der Royal nur zu gerne annahm. Selbst Thomas war mit der Wahl des Ersatzmannes einverstanden und sagte TMZ, dass er sich "geehrt" fühle, dass seine Tochter vom künftigen König von England begleitet werde. Später verriet er Good Morning Britain: "Ich war zwar eifersüchtig und wünschte, ich wäre es gewesen, aber Gott sei Dank war Charles zur Stelle."

Wie Millionen Menschen auf der ganzen Welt musste nun auch Thomas die Hochzeit seiner Tochter vom Fernsehen aus verfolgen - und konnte den Moment trotzdem genießen. Meghans Vater sagte TMZ: "Meine Kleine ist wunderschön, und sie sieht sehr glücklich aus. Ich wünschte, ich hätte dort sein können. Ich sende ihnen meine ganze Liebe und wünsche ihnen alles Glück der Welt."

Im Juni 2018 sprach Thomas wieder mit Good Morning Britain. Er betonte seine Freude über den Anlass: "Meghan war wunderschön. Ich habe sogar ein wenig geweint, als ich sie sah. Sie hat mich wirklich stolz gemacht, und ich könnte mir keinen besseren Moment in meinem Leben vorstellen. Leider bin ich jetzt nun so etwas wie eine Fußnote in einem der größten Momente der Geschichte, anstatt ein Vater zu sein, der seine Tochter zum Traualtar führt."

Das ist noch längst nicht alles, was Thomas in dem Interview ausplauderte. Im genannten Gespräch verriet er auch, dass Meghan gerne Mutter werden wolle, und dass Harry bereit sei, sowohl Donald Trump als auch dem Brexit eine Chance zu geben. Seine Tochter und sein neuer Schwiegersohn waren logischerweise nicht begeistert, dass einige ihrer Geheimnisse auf diese Weise an die Öffentlichkeit gelangten.

Tatsächlich gestand Thomas gegenüber TMZ ein, dass sein Auftritt im Frühstücksfernsehen seine Beziehung zu Meghan getrübt hatte: "Ich habe ein ganzes Jahr lang geschwiegen, obwohl die Presse hat jeden Tag auf mich eingedroschen hat, indem sie sagte, ich sei ein Einsiedler, der sich in Mexiko versteckt. Also habe ich bei Good Morning Britain meine Geschichte erzählt. Dieses Interview hat die königliche Familie dann anscheinend gänzlich zum Schweigen gebracht... also habe ich ein weiteres Interview gegeben, um dieses Schweigen zu brechen. Alles, was sie tun müssen, ist mit mir zu sprechen."

Etwas später im selben Jahr behauptete Thomas gegenüber der Mail on Sunday auch, dass er durch zahlreiche Textnachrichten und Briefe versucht hatte, das Zerwürfnis mit seiner Tochter zu flicken. "Meghan und ich hatten vorher nie Schwierigkeiten. Wenn sie nur mit mir sprechen würde, könnten die Dinge anders liegen. Ich liebe Meghan sehr. Ich wünsche ihr, dass sie mit Harry ein wunderschönes, gesundes Baby und ein großartiges Leben hat. Aber ich möchte, dass sie beiden aufhören, die Lügen zu glauben."

Thomas' schlimmste Befürchtungen wurden in dem Moment wahr, als er einen handgeschriebenen Brief von seiner Tochter erhielt, in dem sie ihre Enttäuschung über sein Verhalten zum Ausdruck brachte. Dieser Brief wurde später ohne Meghans Zustimmung in der Mail on Sunday veröffentlicht, woraufhin die Herzogin beschloss, das britische Boulevardblatt zu verklagen.

In dem besagten Brief sagte Meghan, dass ihr Vater durch seine ständigen Interviews mit der Weltpresse ihr Herz "in tausend Stück" reißen würde. Außerdem beschuldigte sie Thomas, Geschichten zu erfinden, Harry zu kritisieren und sich mit ihrer Halbschwester gegen sie zu verbünden. Sie spielte auch auf die ständigen Angriffe von Samantha Markle durch die Presse an und fügte hinzu, dass sie "stillschweigend unter ihren gemeinen Lügen gelitten" habe.

Im laufenden Gerichtsverfahren beschloss Meghan, dass es nun an der Zeit sei, Teile ihrer und Thomas' Korrespondenz zu veröffentlichen. Die Herzogen enthüllte mehrere Nachrichten in vollem Umfang, die sie und Harry ihrem Vater vor dem Zerwürfnis geschrieben hatten. Damit wollte sie beweisen, dass Associated Newspapers die genannten Nachrichten in einem separaten Bericht falsch zitiert hatte und damit maßgeblich zum Bruch in ihrer Familie beigetragen hatte.

In der ersten veröffentlichen Nachricht von Meghan an Vater schrieb sie: "Ich habe versucht, dich anzurufen und dir gesimst, aber nichts von dir gehört. Ich hoffe, es geht dir gut." Am nächsten Tag hatte sie erfahren, dass Thomas geholfen hatte, Paparazzi-Fotos zu inszenieren und daraufhin wieder versucht, ihn zu kontaktieren. In einem Gerichtsdokument steht, Meghan habe "versucht, ihren Vater vor der erhöhten Aufmerksamkeit der Presse zu schützen, und vorgeschlagen, dass er sich bis zur Hochzeit zurückhalten sollte".

Kaum mehr mehr als eine Woche später bestätigte Thomas Meghan per SMS, dass er nicht zu ihrer Hochzeit kommen würde. Etwa 30 Minuten nach Erhalt dieser Nachricht versuchte Harry vergeblich, seinen zukünftigen Schwiegervater telefonisch zu erreichen. Der Prinz schrieb: "Tom, ich bin's, Harry. Ich werde dich jetzt anrufen. Bitte nimm ab, danke."

Harry blieb hartnäckig und textete weiter: "Tom, hier ist wieder Harry! Ich muss wirklich mit dir sprechen. Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen. Wir verstehen die Umstände, aber 'an die Öffentlichkeit zu gehen' wird die Situation nur noch schlimmer machen. Wenn du Meg liebst und es wieder gut machen willst, dann ruf mich bitte an. Es gibt nämlich noch zwei weitere Möglichkeiten, und zwar ohne dass du mit den Medien sprechen musst - die übrigens diese ganze Situation verursacht haben."

Harry beendete die Nachricht mit den Worten: "Bitte ruf mich an, damit ich es dir erklären kann. Meg und ich sind dir nicht böse; wir müssen nur mit dir reden. Danke. Oh... jedes Gespräch mit der Presse kann nur nach hinten losgehen. Vertrau mir, Tom. Nur wir können dir helfen, das haben wir von Anfang an versucht."

Ein Gerichtsdokument besagt, dass der Bericht der Mail on Sunday über diese Nachricht nicht das Gesamtbild wiedergespiegelt hat. Angeblich habe die Publikation nirgendwo erwähnt, dass sowohl Meghan als auch Harry ihr Bestes getan haben, um sicherzustellen, dass es Thomas gut ging und er in Sicherheit war. Der juristische Bericht besagt auch, dass Thomas hauptsächlich von Associated Newspapers ununterbrochen schikaniert worden sei.

Die Mail on Sunday verteidigte sich und rechtfertigte die Veröffentlichung des privaten Briefes, der im Mittelpunkt des Gerichtsverfahrens steht. Sie meinte, dass dies im öffentlichen Interesse liege. Die Zeitung deutete außerdem an, dass sie Meghan einen Gefallen tat, da die Royals "auf die Öffentlichkeitsarbeit über sich und ihr Leben angewiesen sind, um ihre privilegierte Stellung zu erhalten und ihre Position zu festigen".

Die Mail on Sunday behauptete, dass Meghan keine "realistische Erwartung an ihre Privatsphäre hatte. Sie hatte nicht wirklich gewollt, dass der Inhalt des Briefes privat war und es auch bleiben würde". Es wurde sogar behauptet, dass die "sorgfältige Handschrift" der Herzogin ein Beweis dafür sei, dass ihr von Anfang an bewusst war, dass andere ihre Worte lesen würden.

Ende April 2020 begann die daraus resultierende Gerichtsverhandlung. Sie musste aufgrund der jüngsten globalen Ereignisse virtuell durchgeführt werden. Berichten zufolge sind Harry und Meghan in Los Angeles also um 4:00 Uhr morgens aufgestanden, um den ersten Teil der Verhandlung am High Court in London zu verfolgen. Viele sagen voraus, dass sich die Sache zu einer langwierigen Angelegenheit ausweiten könnte.

Im Laufe des ersten Verhandlungstages argumentierte Antony White, der als Vertreter der Associated Newspapers für deren Qualitässicherung zuständig ist, dass Meghan keinerlei Grund für die Behauptung hätte, dass die Presse bei der Berichterstattung über ihren Brief an Thomas absichtlich unehrlich gewesen sei. "Es ist absolut üblich, dass die Medien Dokumente zusammenfassen oder bearbeiten, wenn sie über aktuelle Ereignisse berichten. Das ist keine Grundlage für eine Anschuldigung der Unredlichkeit... Es besteht überhaupt keine Grundlage für ihre Behauptung, dass irgendjemand, der für die Beklagte [Zeitung] arbeitet, beim Verfassen und Bearbeiten unehrlich war."

Dazu kommt, dass White bemängelte, dass Meghan nicht direkt mit ihrem Vater gesprochen habe. "In diesem Zusammenhang scheint es, dass die Klägerin es für angebracht hielt, diese Behauptungen zu Protokoll zu geben. Sie hat vorher nicht mit Herrn Markle gesprochen, um diese Behauptungen mit ihm gemeinsam zu verifizieren oder seine Zustimmung einzuholen. Sie gibt auch zu ..., dass sie seit ihrer Hochzeit keinen Kontakt zu ihm hatte."

Die königliche Berichterstatterin Camilla Tominey erklärte gegenüber NBC News im Hinblick auf das Gerichtsverfahren, dass der Herzog und die Herzogin es am Ende bereuen könnten, rechtliche Schritte eingeleitet zu haben. Sie erklärte: "Harry und Meghan werden immer mehr intime Details preisgeben müssen, um ihren Fall darzulegen, und deshalb scheint es ein bisschen selbstzerstörerisch zu sein... Die Katze ist doch schon aus dem Sack gelassen worden."